So kann die Rauchentwöhnung gelingen.

COPD | 21.04.2022

Wenn bei Ihnen eine COPD diagnostiziert wurde und Sie rauchen, ist es einer der ersten ärztlichen Ratschläge, mit dem Rauchen aufzuhören. Das mag in Anbetracht des Stresses, den die Diagnose und die beeinträchtigte Gesundheit ohnehin mit sich bringen, zunächst als nicht zu bewältigen erscheinen. Aber warum sollte Ihnen nicht gelingen, was bereits viele Menschen geschafft haben? Fest steht: Wer sich für eine rauchfreie Zukunft entscheidet, tut seiner Gesundheit damit einen großen Gefallen.

 

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Was bringt es mir das Rauchen aufzugeben, wenn bereits eine COPD diagnostiziert ist?

Die Lungenfunktion, die Sie bei COPD noch haben, kann sich durch Verzicht auf das Rauchen besser erhalten. Ganz egal, ob es sich um eine erlernte – also psychosoziale – Abhängigkeit von Zigaretten oder eine regelrechte Nikotinsucht handelt: Es ist zum einen nie zu spät, aufzuhören, und kann zum anderen mit der Unterstützung eines Entwöhnungsprogramm auch wirklich gelingen. Bedenken Sie: Die mit dem Rauchen einhergehenden Gesundheitsrisiken sind für jeden hoch, doch für Menschen mit COPD trifft dies in besonderem Maße zu. Rauchen ist nicht nur die Hauptursache für COPD, sondern verschlimmert auch die Symptome, welche sich durch die Erkrankung ergeben. Etwa 80 Prozent der COPD-Todesfälle können auf das Rauchen zurückgeführt werden.

Wenn Sie Ihre COPD-Symptome lindern möchten, ist der Verzicht auf das Rauchen erwiesenermaßen die wirkungsvollste Einzelmaßnahme, die Sie ergreifen können. Wenn Sie aufhören zu rauchen, kann das auch die Wirkung der COPD-Therapie (z. B. Bronchodilatation oder Kortisonbehandlung) verbessern. Und es reduziert Ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Der Verzicht auf Zigaretten bringt viele Vorteile. Und auch, wenn Sie dadurch Ihre COPD nicht rückgängig machen oder heilen können, wird es das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Tatsächlich ist es so, dass sich bereits 24 Stunden nach der letzten Zigarette die Lungenfunktion verbessert und der Kohlenmonoxidspiegel im Körper auf den Normalwert zurückkehrt!

Ganz wichtig ist auch, die Lunge vor einer weiteren Schädigung bzw. einem weiteren Funktionsverlust durch andere Erkrankungen zu schützen. Das hat die Corona-Pandemie so beängstigend wie eindrucksvoll bewiesen. Nicht zu rauchen, gibt Ihrer Lunge mehr Abwehrpotenzial.  
 

Wie bereite ich mich auf die Rauchentwöhnung bestmöglich vor?

 

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Ein guter Anfang ist, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über alle möglichen Optionen zu sprechen. Lassen Sie sich sowohl über Möglichkeiten der medikamentösen Tabakentwöhnung als auch über psychosoziale Unterstützung mit Hilfe von verhaltenstherapeutischen Programmen informieren. Wenn Sie dazu bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, wird die Raucherentwöhnung möglicherweise in Ihren Behandlungsplan integriert werden. Erfahrungsgemäß unterstützt ein klarer Aktionsplan Ihre Motivation.

Weihen Sie Ihre Angehörigen und Freunde in Ihre Pläne ein, und schildern Sie auch Ihre Sorgen, die Raucherentwöhnung nicht durchzuhalten. Ihre Freunde und Familie werden Sie motivieren und Ihnen helfen, Situationen zu vermeiden, die das Aufhören erschweren könnten, beispielsweise das Zusammensein mit anderen Raucher:innen.

Manche Menschen gehen so vor, dass sie sich ein bestimmtes Datum setzen, an dem sie mit dem Rauchen aufhören wollen, und sich im Voraus konkret darauf vorbereiten. Wenn Sie beispielsweise alle Rauchutensilien aus dem Haus oder der Wohnung verbannen, kann das die Versuchung oder auch die Gelüste verringern. Manchmal ist es hilfreich, sich auf etwas Schönes und Motivierendes zu konzentrieren. Setzen Sie für sich selbst kleine Belohnungen für selbstgesteckte Ziele aus, tragen Sie ein Foto Ihrer liebsten Familienangehörigen bei sich, so dass Sie sich diese immer wieder anschauen können, stecken Sie jeden Tag das gesparte Geld für nicht gekaufte Zigaretten in eine Spardose, um sich damit einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen.
 

Was ist der beste Weg, um mit dem Rauchen aufzuhören?

Auch wenn einige glückliche Menschen in der Lage sind, von jetzt auf gleich mit dem Rauchen aufzuhören, sind sich die Expert:innen doch einig darin, dass für die meisten der effektivste Weg in einer Kombination aus pharmakologischen Methoden (z. B. Nikotinersatztherapien oder Medikamente) mit verhaltenstherapeutischen Ansätzen liegt.

 

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Die Nikotinersatztherapie ist die am längsten etablierte Form der medikamentösen Tabakentwöhnung. Ob Pflaster, Kaugummi, Tabletten – es gibt zahlreiche Produktformen und Dosierungen. Das bedeutet, dass es bestimmt etwas gibt, das für Sie funktionieren könnte. Und wenn das eine nicht passt, passt vielleicht etwas anderes. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann mit Ihnen die für Ihre Situation am besten geeigneten Optionen durchgehen und Ihnen helfen, das Richtige für Sie zu finden.

Diese Nikotinersatzprodukte sind am wirkungsvollsten, wenn sie zusammen mit einer Verhaltensunterstützung durch geschultes Fachpersonal eingesetzt werden. Es ist nicht nur Nikotin, das zur Zigarettensucht beiträgt, es sind auch Gewohnheiten und manchmal sogar genetische Aspekte.

Eine Selbsthilfegruppe oder eine Beratungsstelle für Raucherentwöhnung kann Ihnen helfen, Techniken zu entwickeln, um mit dem psychologischen Verlangen umzugehen und Rauchgewohnheiten abzulegen. Im Internet finden sich viele Selbsthilfe-Angebote wie Videos und Blogs, durch die Sie sich inspirieren lassen können. Ein guter Tipp ist auch, sich bei der Krankenkasse zu erkundigen: Viele Krankenversicherer bieten Seminare oder Kurse zur Raucherentwöhnung an. Es fällt oftmals leichter, den Zigarettenentzug in der Gruppe durchzuführen und sich hier mit Gleichgesinnten austauschen zu können.

Alternativ oder ergänzend sind auch Entspannungstechniken, wie z. B. Yoga, ein effektives Hilfsmittel gegen den Stress und Entzugserscheinungen wie Nervosität sowie Unausgeglichenheit. Versuchen Sie einmal, sich regelmäßig auf diese Weise zu entspannen und Ihren Fokus neu auszurichten. Es gibt zahlreiche Angebote, Yoga-Übungen zu erlernen.

 

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Vermutlich wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie regelmäßig untersuchen, während Sie das Rauchen aufgeben, und möglicherweise Tests durchführen, um zu ermitteln, wie sich der Verzicht auf Zigaretten auf Ihre Gesundheit auswirkt. Wenn Sie ein Smartphone besitzen, haben Sie die Wahl unter einer Vielzahl von Apps, mit denen Sie Ihren Fortschritt dokumentieren können.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie doch einmal rückfällig werden. Rückfälle gehören zur Raucherentwöhnung und können in den ersten drei bis sechs Wochen immer wieder mal vorkommen. Viele Menschen benötigen mehr als einen Anlauf, um endgültig die Finger von der Zigarette zu lassen. Gehen Sie es einfach jeden Tag mit neuem Willen an.

Bei einem Rauchverzicht haben Sie gute Chancen auf eine Stabilisierung Ihrer Erkrankung. Dies beinhaltet häufig eine verbesserte Lungenfunktion sowie eine Verringerung Ihrer Beschwerden. Verschaffen Sie sich Luft!

 

 

Literatur:

Smoking and respiratory disease information sheet. Action on Smoking and Health - Ash (September 2020).

Tønnesen et al, Smoking cessation in patients with respiratory diseases: a high priority, integral component of therapy (2007) European Respiratory Journal Feb 2007, 29 (2) 390-417.

Smoking when you have a lung condition (C. Ruiz et al) for the European Lung Foundation.

 


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