Tipps für einen gelungenen Urlaub mit Asthma oder COPD

20.04.2022

Nach über einem Jahr Corona-Pandemie freuen sich in diesem Sommer und Herbst viele Menschen ganz besonders auf entspannte Urlaubstage. Wer Asthma oder COPD hat, möchte die Symptome am liebsten vergessen können und die Freizeit in vollen Zügen genießen. Doch was tun, damit die Atembeschwerden die Erholung nicht beeinträchtigen? Eine gute Vorbereitung und ein paar Verhaltensregeln im Urlaub sind das A und O.

 

Schon bei der Reiseplanung einiges berücksichtigen:

Liegt Ihr bevorzugtes Urlaubziel am Meer, oder zieht es Sie in die Bergwelt? Grundsätzlich sind Menschen mit Asthma oder COPD mit beidem gut beraten, denn ob Küste oder höhere Lage: Hier können Sie zunächst einmal aufatmen. Alles Weitere hängt von der ganz persönlichen Atemwegserkrankung, den Interessen und dem individuellen Leistungsvermögen ab. Am Meer – egal ob an den deutschen oder an ausländischen Küsten – ist beispielsweise die Pollenkonzentration in der Regel geringer als in anderen Regionen. Und die salzhaltige Meeresbrise gepaart mit einer hohen Luftfeuchtigkeit in warmen Sommermonaten tut den Atemwegen sowie dem Immunsystem insgesamt gut. Beim Höhenklima kommt es auf die Höhe an. Mittelgebirge bis zu 1.500 Meter sind günstig, weil auch hier Allergene wie Pollen und Hausstaubmilben in geringerer Anzahl nachgewiesen werden. Alles, was darüber hinausgeht, sollte allerdings mit Arzt oder Ärztin vorab besprochen werden, denn im Hochgebirge nimmt natürlich der Sauerstoffgehalt der Luft ab, was bei Atemwegserkrankungen problematisch sein kann.

Wer hinsichtlich seines Urlaubstermins flexibel ist, kann ganz grundsätzlich überlegen, nicht nur Orte mit hohem Allergenpotenzial zu meiden, sondern in einer Zeit zu reisen, in der z.B. der Pollenflug in der Wunschregion am wenigsten auftritt. Das gilt natürlich insbesondere auch, wenn das Traumziel in einer Region mit zeitweise extremen, für uns ungewohnten klimatischen Bedingungen liegt.

 

Damit es ein erholsamer Wohlfühlurlaub wird, also am besten die Reisezieloptionen vorab gut checken:

  • Mit dem Arzt oder der Ärztin offen darüber sprechen, welche klimatischen Bedingungen in Anbetracht der eigenen Atemwegserkrankung am besten geeignet sind – und welche eher nicht.
  • Auch unabhängig von Corona-Regeln: Reiseziele mit hohen Schadstoffbelastungen und regelmäßigem Smog wie beispielweise Großstädte im asiatischen oder südamerikanischen Raum bestenfalls meiden.
  • Insbesondere bei allergischem Asthma: Den Pollenflugkalender (Pollenflugkalender für Deutschland) des bevorzugten Reiseziels anschauen (Internet oder Fremdenverkehrsamt).
  • Bei der Unterkunftsbuchung auf rauchfreie oder besser noch Allergiker-freundliche Unterkünfte achten. Viele Reiseveranstalter und auch Hotels bieten entsprechende Selektionskriterien an. Um ganz sicher zu gehen, die eigene antiallergische Bettwäsche bzw. Zwischenbezüge auf die „Ich packe meinen Koffer“-Liste setzen.
  • Klären, ob sich am Reiseziel bzw. in der Nähe der Unterkunft eine Lungenfachpraxis befindet – für den Fall, dass während des Urlaubs außergewöhnliche Beschwerden auftreten.
  • Bei einer Flugreise klären, dass die Dauer- und Notfall-Medikamente im Handgepäck mitgenommen werden dürfen (eventuell wird eine ärztliche Bescheinigung benötigt) und außerdem einen Medikamentenplan mitnehmen. Peak-Flow-Meter und Asthma-Tagebuch gehören zur Reiseapotheke.

 

Klären Sie am besten auch gleich zu Beginn der Reiseplanung, ob alle Ihre Dokumente, Ihr Medikationsplan und Ihr Versicherungsschutz auf aktuellem Stand sind. So haben Sie genug Zeit, in Ruhe nicht nur Ihren Medikamentenvorrat aufzufüllen und sich in der Apotheke nach Lagerungsbedigungen für die Medikamente zu erkundigen, sondern auch ggf. notwendige Impfungen durchführen zu lassen. Vielleicht ist in Ihrem Fall eine Grippeimpfung sinnvoll, oder es gibt spezielle Impfempfehlungen oder -pflichten im Urlaubsland.

Eines sollten Sie nie vergessen: Sie selbst haben im Urlaub frei, Ihre Dauermedikamente aber nicht. Außerdem sollten Sie auch auf Reisen stets Ihr Bedarfsmedikament beziehungsweise das Notfallmittel griffbereit halten, wenn ein Asthmaanfall oder eine anderweitige Verschlimmerung am Urlaubsort zu befürchten ist. Reisen Sie alleine, oder werden Sie öfter alleine unterwegs sein? Dann tragen Sie ein Informationsschreiben bei sich, das im Fall der Fälle Passanten oder ärztliches Fachpersonal über Ihre Erkrankung und Notfallmaßnahmen informiert. Bei Auslandsreisen sollte dieses zumindest in Englisch verfasst sein.

 

Bereitmachen zum Abheben?

Natürlich können Sie grundsätzlich fliegen. Bei einer Flugreise ist allerdings zu bedenken, dass in der Kabine besondere Luft- und Luftdruckverhältnisse herrschen. Der bei Flügen reduzierte Luftdruck und der geringere Sauerstoffgehalt bei Personen, die auch in Ruhe unter Kurzatmigkeit leiden, können zu einer Verschlechterung der Symptomatik führen. Besprechen Sie das zu Ihrem eigenen Wohl vor einer Flugreise mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Airlines auf Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung problemlos die Verwendung von zusätzlichem Sauerstoff an Bord gestatten. Fragen Sie das einfach vor der Reise einmal bei Ihrer Fluglinie nach. Hinweise dazu, was bei einer Flugreise zu beachten ist, gibt es auch in einem Informationsblatt der Deutschen Atemwegsliga; Titel „Tipps für Flugreisen“.

Ihre Medikamente bewahren Sie in einem durchsichtigen Kunststoffbeutel im Handgepäck auf. Auch eine Kopie der ärztlichen Verordnung sollten Sie dabei haben, um diese gegebenenfalls dem Sicherheitspersonal vorzeigen zu können.

 

Persönliche Auslöser berücksichtigen.

Sie kennen Ihre persönlichen Auslöser, die Symptome hervorrufen, am besten. Und können diese damit im Urlaub vermeiden. Sind es lange Wanderungen? Dann gehen Sie lieber entspannt spazieren. Belastet Chlor im Pool Ihre Atemwege? Gehen Sie im Meer baden. Keine Experimente beim Essen, wenn sie allergisch auf Nahrungsbestandteile reagieren und diese anhand der Speisekarte im Urlaubsland nicht eindeutig identifizieren können. Am besten notieren Sie sich die zu vermeidenden Allergene in der jeweiligen Landessprache auf einem Zettel, den Sie ggf. im Restaurant vorzeigen können. Das gilt auch für andere Allergien, die bei Ihnen zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen können (Wespen, Bienen). Vermeiden Sie vor allem auch jedes Risiko, sich eine Infektionskrankheit bzw. eine Infektion der Atemwege einzuhandeln. Also beispielsweise dort, wo sich viele Menschen treffen wie auf Märkten. Tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz selbst dann, wenn dies nicht ausdrücklich erforderlich ist.

Gut vorbereitet und gegen alle Eventualitäten gewappnet können Sie unbesorgt Ihren Urlaub genießen, getreu dem Motto „Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens“ (Christian Friedrich Hebbel).

 

Hier die wichtigsten Tipps zusammengefasst: 

  • Urlaubsort bewusst aussuchen: Trigger wie kalte Luft, feuchte Luft, Hitze etc.
  • Die Versorgung mit Medikamenten jederzeit sicherstellen; Medikationsplan und Notfallplan jederzeit dabei haben
  • Vorher in der Apotheke abklären: Muss ich etwas bei der Lagerung der Medikamente beachten?
  • Auslandskrankenversicherung
  • Notfallkontakt Arzt: Wenn Sie unsicher sind, ob Sie mit Ihrem Asthma im Urlaub zurechtkommen, sprechen Sie vor Antritt der Reise mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Auch die Kontaktdaten von Arztpraxen am Reiseziel vorab einzuspeichern kann helfen, die Reise gelassener anzutreten.
  • Allergiker-freundliche Unterkunft aussuchen: Oder Milbenbezüge/allergikerfreundliche Kissen mitbringen.
  • Impfungen notwendig?
  • Sauerstoffversorgung absprechen hinsichtlich Urlaubsziel und bei Flugreise
  • Warnsymptome deuten können!

 
 

Quellen:

Global Initiative for Asthma. Global Strategy for Asthma Management and Prevention, 2021: www.ginaasthma.org

 


Atemwegweiser

Das könnte Sie auch interessieren:

ORION arbeitet intensiv an der Erforschung und Entwicklung von Behandlungsoptionen für Asthma und COPD. Darüber hinaus werden auch Design und Anwenderfreundlichkeit der Easyhaler-Inhalationsgeräte fortwährend weiterentwickelt. Zu jedem Zeitpunkt stehen Produktsicherheit und Qualität an erster Stelle.

Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen ist für ORION von größter Bedeutung. Sämtliche soziale, wirtschaftlich und ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit werden bei der Planung des Produktlebenszyklus berücksichtigt. So umspannt der Nachhaltigkeitsgedanke den gesamten Prozess – von der Forschung und Entwicklung über die Fertigung und Verwendung des Inhalators durch Patient:innen bis zur Entsorgung des Gerätes.

Den Nachhaltigkeitsbericht 2023 von Orion können Sie hier herunterladen.