COPD-Exazerbations-Leitlinie: Empfehlungen für den Notfall
06.06.2025In seltenen Fällen kann bei einer COPD ein Notfall mit schwerer Atemnot eintreten – meist kündigt sich dieser jedoch durch eine akute Verschlechterung der Symptome, auch Exazerbation genannt, an. Ein gut geführter COPD-Pass unterstützt Sie dabei, diese Situationen besser zu bewältigen. Er enthält wichtige Informationen zur aktuellen Therapie und wertvolle Empfehlungen für den Notfall. Die COPD-Exazerbations-Leitlinie bietet zusätzliche Orientierung zur leitliniengerechten Behandlung und zu den empfohlenen Maßnahmen im Ernstfall.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Warnzeichen frühzeitig erkennen und mit Hilfe Ihres COPD-Passes und der COPD-Exazerbations-Leitlinie besser auf akute Verschlechterungen reagieren können.
Ursachen einer COPD-Exazerbation
Eine Exazerbation beschreibt eine plötzliche Verschlechterung der COPD-Symptome, oft ausgelöst durch Infektionen oder Umwelteinflüsse. Bei COPD-Betroffenen können solche akuten Verschlechterungen das Risiko schwerwiegender Komplikationen erhöhen, da sich der Schleim in den Atemwegen als idealer Nährboden für Atemwegsinfekte erweist. Besonders im Herbst und Winter sind Exazerbationen daher häufig. Die COPD-Exazerbation-Therapie-Leitlinie bietet hilfreiche Hinweise, wie das Risiko solcher Verschlechterungen reduziert und die Symptome effektiv stabilisiert werden können.
7 Warnsymptome einer COPD-Exazerbation
Besonders wichtig ist bei einer Exazerbation, schnell zu reagieren, denn jede einzelne Verschlechterung kann die Abnahme der Lungenfunktion zusätzlich beschleunigen. Das zeitnahe Erkennen von Warnsymptomen und ein rasches Eingreifen ermöglicht eine stabilisierende Therapie und trägt dazu bei, langfristige Schäden zu minimieren.
Sobald sich eines oder mehrere der folgenden Warnsymptome über einen Zeitraum von mehr als 2 Tagen zeigt, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen:
- Zunehmende Atemnot
- Verstärkte Hustenaktivität
- Vermehrter oder veränderter Auswurf (Menge, Farbe, Zähigkeit)
- Abnahme der körperlichen Belastbarkeit
- Verschlechterung der Peak-Flow-Werte
- Erhöhter Verbrauch Ihres Bedarfsmedikaments
- Anzeichen eines Infektes (z.B. Fieber, gelb-grüner Auswurf, Krankheitsgefühl)
Notfallmaßnahmen bei schwerer COPD-Exazerbation
Bei einer COPD kann es selten auch plötzlich und unvorhersehbar zu einer schweren Atemnot kommen. In diesen Fällen ist häufig die Aufregung nicht nur beim Betroffenen selbst sehr groß. Doch Hektik kann die Luftnot zusätzlich verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, dass Sie möglichst ruhig und besonnen reagieren.
Orientieren Sie sich bei Ihrem Vorgehen im Notfall an dem folgenden Schema bzw. an den Empfehlungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin in Ihrem COPD-Pass, falls diese hiervon abweichen:
Weitere Informationen zur Lippenbremse und atemerleichternden Stellung finden Sie hier.
Empfehlungen zum Notfall im COPD-Pass
Der COPD-Pass erleichtert Ihnen im Notfall die Behandlung. Er enthält wesentliche Informationen zu Ihrer aktuellen Therapie sowie wichtige Notfallkontakte und hilft bei der schnellen Kommunikation mit Ersthelfer:innen und medizinischem Personal. Schließlich ist es bei schwerer Atemnot möglich, dass Ihnen das Sprechen schwerfällt oder auch gar nicht mehr möglich ist.
Bitten Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, Ihnen einen individuellen COPD-Pass auszustellen. In diesem sollte aufgeführt sein, was Sie im Notfall einnehmen müssen und auf welche Besonderheiten (z. B. Allergien, Unverträglichkeiten) zu achten ist. Tragen Sie den Pass immer bei sich. Des Weiteren ist es ratsam, sich von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin eine kleine Notfall-Box zusammenstellen zu lassen, damit Sie die empfohlenen Medikamente auch jederzeit schnell griffbereit haben.
Therapie bei COPD-Exazerbation – Empfehlungen der COPD-Exazerbations-Leitlinie
Zur Behandlung einer COPD-Exazerbation empfiehlt die gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung der Symptome. Je nach Schwere der Exazerbation umfasst dies unter anderem:
- Dosiserhöhung der bronchienerweiternden Medikamente
- Ursachenbehandlung mit Antibiotika, insbesondere bei gelb-grünem und vermehrtem Auswurf infolge einer bakteriellen Atemwegsinfektion (die korrekte Einnahme der Antibiotika ist in diesem Fall besonders wichtig)
- Falls erforderlich, Kortison-Tabletten über 1 bis 2 Wochen
- Falls erforderlich, Sauerstofftherapie
Bei einer schweren Exazerbation kann eine Behandlung im Krankenhaus notwendig sein.
Entscheidend ist in jedem Fall die Zusammenarbeit mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, um die Behandlung an Ihren individuellen Bedarf anzupassen.
Nach der Behandlung: Vorbeugende Maßnahmen laut COPD Exazerbation Leitlinie
Nach der erfolgreichen Behandlung einer Exazerbation ist es empfehlenswert, folgende vorbeugende Maßnahmen zu berücksichtigen, um eine erneute Verschlechterung zu verhindern:
- Dauertherapie überprüfen
- Körperliche Aktivität steigern
- Über- bzw. Untergewicht ausgleichen
- Schutzimpfungen vornehmen lassen
- Gesunden Lebensstil einhalten
Durch die Umsetzung dieser präventiven Schritte lässt sich die Lebensqualität nachhaltig verbessern und das Risiko für zukünftige Exazerbationen verringern.
Besonders wichtig:
Komplett auf Rauchen verzichten!
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